Kugelkopfnadel von Stetten

Fundort: Der Fundort wird in der Literatur u.a. mit "Stetten on the Danube" (Pieper 1990), "Stetten an der Donau" (Pieper 1993; Weis 1999), "Stetten, Stadt Mühlheim a.D." (Weis 1991) und "Stetten (Stadt Mühlheim)" (Nedoma 2004) angegeben. Der offizielle Ortsname lautet "Mühlheim an der Donau-Stetten". Träger: Bei dem Träger handelt es sich um ein halbkugeliges Objekt aus Silberblech, dessen genaue Funktion unklar ist. Es wurde angenommen, dass es sich um den oberen Teil eines Bommelohrrings oder das Fragment einer kugelkopfförmigen Nadel handeln könnte (Pieper 1990a, S. 6). Eine Ansprache als Amulettkapsel erscheint aufgrund der geringen Größe und der fehlenden Funktionsdetails unwahrscheinlich. Die Lage innerhalb des Grabes und das Vorhandensein von einem Ohrringpaar sprechen eher für eine Deutung als Bestandteil einer Kugelkopfnadel, möglicherweise einer Schleiernadel (Weis et al. 1991, S. 311; Weis 1999, S. 65f.). Externe Datierung: Das kleine Silberobjekt wurde in der Verfüllung von Grab 133 gefunden und dürfte zum Inventar des Grabes gehört haben. Zu den Beigaben gehörten auch zwei reifenförmige Ohrringe, die den jüngsten Teil des Inventars bilden und somit maßgeblich für die Datierung sind. Nach Roth/Theune (1988, S. 28f.) datieren Ohrringe mit Haken-Ösenverschluß und einem Durchmesser über 5 cm in die Phase zwischen 670 und 720. Vor diesem Zeitpunkt kann die Frau in Grab 133 demnach nicht bestattet worden sein. Die Kugelkopfnadeln sind im fränkisch-alamannischen Gebiet ab dem frühen 7. Jh. vertreten (Weis 1999, S. 66, s. auch Düwel et al. 2020, S. 611).