Kamm von Setre

Externe Datierung: Der Kamm wurde zusammen mit weiteren Funden, darunter eine bronzene Bügelfibel, auf dem Westteil der Insel Bømlo zutagegefördert, am Fuße eines Felsüberhangs am Strand von Skjeljavikjo im Setrefjord. Die Jagdstation mit einer Kulturschicht von 0,40-1 m wurde in unterschiedlichen Zeiträumen, u.a. in einem Teilabschnitt des ersten nachchristlichen Jahrtausends, aufgesucht (Olsen/Shetelig 1933). Bei der Kammdatierung stützte sich H. Shetelig auf die Schichtabfolge des Felsvorhangs: Da Keramikfragmente und eine Gewandnadel (Datierung: 5./6. Jh.) zusammen mit dem Kamm (Datierung: 6.-7. Jh.) nahe der Obergrenze der Kultur-/Abfallschicht geborgen wurden, sollen die Stücke zum selben Zeitpunkt, im späten 6. Jh., in die Schicht gelangt sein (Olsen/Shetelig 1933, 24-31). Der schwedische Archäologe B. Nerman, der sich rund 15 Jahre später intensiv mit der zeitlichen Stellung des Setre-Kamms beschäftigte und zahlreiche schwedische Vergleichsfunde anführte, stützte die Auffassung Sheteligs (Nerman 1947, 112-119). Die beschriebene Datierung anhand der Fundverhältnisse ist in der Folgezeit zurecht kritisch betrachtet worden, denn aus chronologischen Gründen scheint die Annahme eines zeitgleichen Verlusts mit den anderen nahegelegenen Funden sehr fraglich. Der Archäologe E. Bakka hat hervorgehoben, daß die Kamm-Datierung vorrangig auf Formmerkmale gestützt werden müsse und von einem zeitlichen weit ausgreifenden Nutzungsrahmen derartiger Kämme (ca. 575-700, evtl. sogar im 8. Jh.) auszugehen sei (Bakkas Stellungnahme wiedergegeben in: Grønvik 1987, 8f., 175)