Unbekannter Fundort, bracteate (C-type)

Fundort/Fundjahr: Der Brakteat, der heute unter der Bezeichnung "Unbekannter Fundort" geführt wird, wurde in der älteren Literatur unter dem Fundort "Körlin" behandelt (auch in der Schreibung "Cörlin", "Cöslin" oder "Karlino"); gelegentlich findet sich als Fundortangabe auch "Mecklenburg" oder "Pommern". Es wurde angenommen, dass er im Jahr 1839 in Körlin/Karlino, Powiat Bialogardzki, Woiwodschaft Zachodniopomorskie (Westpommern), Polen, gefunden wurde. Der Fundplatz soll an der Persante zwischen Kolberg/Kolobrzeg und Belgard/Bialogard, möglicherweise in Lübchow/Lubiechowo, gelegen haben (Krause/Jankuhn 1966, 105; Axboe 1981, 82). Aufbewahrungsort: Der Brakteat wurde in Berlin erworben und 1849 erstmals als Bestandteil einer Privatsammlung erwähnt, im Jahr 1867 gelangte er in das Staatliche Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin (Inv.-Nr. II 5868); seit 1945 gilt er als verschollen (Mackeprang 1952, 193 [Nr. 376]; Axboe et al. 1986, 226 [IK 367]). Externe Datierung: Zu dem Fundkomplex sollen neben einem Goldring mit Runeninschrift (KJ 46) insgesamt drei Brakteaten und zwei Münzen von Theodosius II. (408-450) und Leo I. (457-474) gehört haben (Krause/Jankuhn 1966, 105; Axboe 1981, 82). Der Fundplatz sowie die Fundumstände können jedoch nicht als gesichert gelten (vgl. Mackeprang 1952, 193; Axboe et al. 1986, 226). Träger: Der Brakteat IK 367 Unbekannter Fundort-C steht der Formularfamilie C6 nach Pesch (2007, 170-178) nahe (Bastardform). Diese Familie ist in Südschweden verbreitet mit einem Schwerpunkt auf Öland (Pesch 2007, 171f.). Die Konzeption dieser Formularfamilie ging vermutlich von Öland aus.