Sieblöffel von Oberflacht

Inschrift: Die erste Lesung der Inschrift erfolgte durch Jänichen (1967a, 237), der jedoch der Runenfolge keinen Sinn abgewinnen konnte. Eine Neulesung der Runenfolge als: g(b)a ? du(l)þafd | und einen ersten Deutungsversuch legte wenige Jahre später Klingenberg (1974) vor. Diese Lesung hat bis heute Bestand und wurde in der Folge sowohl von Opitz (1977, Nr. 35) als auch von Düwel (2002e, 479) vertreten. Externe Datierung: Silberne Sieblöffel und Löffel sind in spätkaiserzeitlichen und merowingerzeitlichen Gräbern in Mitteleuropa weit verbreitet (Miloj?i? 1970, 115f. Abb.1-2; s. auch Düwel et al. 2020, S. 480). Allerdings tritt die Zahl der Sieblöffel deutlich hinter den normalen Löffeln zurück. Aufgrund dieser Beobachtung und auf der Basis weiterer Vergleiche läßt sich der Sieblöffel aus Oberflacht in das letzte Drittel des 6. Jh.s datieren (Düwel 1994b, 244; 2002e, 479; s. auch Düwel et al. 2020, S. 478, 480).